Lichtveld 1300, Cives de Lichterveld 1319, Lichtervelde 1375

Buckow

Ortschronik Lichterfelde 1994

Buckow

http://b.mtbb.de/?s=Buckow

PN: buckow1.wps WfW

Vorwerk Bukow nach dem Bukowsee 1849 benannt, wurde vomOberamtmann A. Karbe 1840 als Hammelstall (1801 GRÄNITZ ET AL 2008) angelegt und erst 1859 / 60 als Gutshof eingerichtet . Es ist dann vom Rittergut abgezweigt und als selbständiges Gut fortgeführt worden – 1924 im Besitze von K.Zimmermann).

– 1860 Lichterfelde mit Vorwerk Buckow und dem Abbau Ziegelei Elisenhain, sowie Carlshöhe

– Zehdendick, Saedendick, 10 versumpfte Teiche auf ehemal. Gut Bukow’schen Terrain (dort jetzt die neue Kolonie Lichterfelde).

Um 1900 waren in Buckow 396 Einwohner ansässig

-1* Im Gutshof fällt außer dem eingeschossigen Herrenhaus aus der Zeit um1900 mit Vollwalmdach und Mansardenfenstern auch der stattliche, gleichfalls eingeschossige Stall aus Bruchsteinen mit Korbbogenfenstern und Lukenausbauten im ziegelgedeckten Satteldach auf. Eine profilierte Leiste aus Ziegelsteinen trennt Erd – und Obergeschoß des Pferdestalls. Dort ist auch die Plastik eines Pferdekopfes angebracht. Im Obergeschoß zeigen die fast quadratischen Korbbogenfenster eine girlandenartige Bekrönung.

Etwa 1981 hat der Landwirtschaftsbetrieb in Buckow in den neuen Ställen Platz für 500 Milchkühe und für die Färsenaufzucht. Außerdem hält der Bertrieb an verschiedenen Orten insgesamt 3000 Mastschweine sowie 500 Sauen. 5 Herden mit zusammen etwa 2000 Schafen beweiden unter anderem die Brachflächen auf dem kuppigen Gelände zwischen dem Großen Buckow-See   Mit freundlicher Genehmigung der Märkischen Oderzeitung

und dem ehemaligen Gut. In diesem befindet sich auch die Verwaltung der 1973 gegründeten KAP. Sie bewirtschaftet die Nutzflächen der LPG Lichterfelde und des VEG Finowfurt. Von ihren 4600 ha großen Flächen entfallen 475 ha auf Dauergrünland, das vorwiegend die anmoorigen und Niedermoorstandorte einnimmt. Vom Ackerland können seit 1971 insgesamt 1800 ha mit Wasser aus dem Finow-Kanal beregnet werden.(oder mit Gülle aus der KIM) Zur Jungpflanzenaufzucht, Blumen- und Treibhausgemüseerzeugung stehen Folienzelte mit insgesamt 7200 m2 Fläche zur Verfügung. Die Produktionsbereiche Mähdrusch/Bodenbearbeitung und Futterbeschaffung/Gülleverregnung haben ihre Sitze in Golzow, Britz, Lichterfelde und Finowfurt.

Nach der Wende; 1989/90 wurde es für den landwirtschaftlichen Betrieb sehr schwierig. Nach westlichen Modellen „rechnete“ sich die Wirtschaft so wie bisher nicht. Neue Strukturen mußten geschaffen werden. Nach einigen Versuchen wurde eine Agrar GmbH gegründet. Viele Leute wurden entlassen oder gingen in den „Vorruhestand“.Nur mit Landwirtschaft konnte der Standort Buckow aber nicht gehalten werden.. Die „Bildungseinrichtung (*1) Buckow e.V.“https://de.wikipedia.org/wiki/Lichterfelde_(Barnim)

wurde gegründet.Geschäftsführerin dieser Einrichtung ist Frau Ruhtz. Mit großen Anstrengungen undsehr viel persönlichem Einsatz ist es dem Theam der Geschäftsführung gelungen, Buckow zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort zu entwickeln. In der Bildungseinrichtung werden schwervermittelbare Jugendliche, sowie Behinderte, darunter auch Hörgeschädigte ausgebildet oder zur Ausbildung vorbereitet. Mehrere Werkstätten wurden mit Fördermitteln aus den alten Ställen, Garagen und aus dem Heizhaus umgebaut und eingerichtet. Zum Beispiel Tischlerei, Metallwerkstatt, Malerwerkstatt, Unterrichtsraume wurden geschaffen, Küchen eingerichtet. Ausgebaut wurde ebenfalls das Lehrlingswohnheim. In der Gärtnerei sind Jugendliche beschäftigt mit Pflanzenanzucht, Kräuter, Gemüse und Blumen. Die Produkte werden zum Kauf angeboten und erfreuen sich steigender Beliebtheit.

Die Agrar-GmbH bildet eine wirtschaftliche Einheit mit der Nachfolgeeinrichtung der LPG in Golzow, wobei es dort noch einen Milchviehbestand gibt und in Buckow Mutterkuhhaltung und Bullenmast. Die landwirtschaftlichen Flächen werden gemeinsam bewirtschaftet.

Weitere in Buckow ansässige Firmen sind; Landmaschinentechnik Meier und Baustellen-Verkehrs-Technik GmbH.

Der Wohnblock in Buckow wurde 1996 privatisiert und wird saniert.Im nördlichen Bereich gibt es noch einige Wohnhäuser, die dringend sanierungsbedürftig sind. Neubauten sind nicht vorgesehen, da Buckow im Biosphärenreservat Schorfheide liegt.

Aus der Umgebung von Buckow stammt einer der ältesten Jungsteinzeitlichen Funde unseres Gebietes, ein durchlochtes Steingrät, das nach seiner äußeren Form als Schuhleistenkeil bezeichnet wird und der Kultur der Bandkeramik zuzurechnen ist. Derartige früher oft als steinerne Flugschare gedeutete Geräte haben zur Holzbearbeitung gedient.Zwei bedeutende Fundplätze der älteren Bronzezeit liegen in der Nähe des Dorfes. Vom Wunderberg barg man neben 1 Feuersteinpfeilspitze und 1 Feuersteindolch auch 1 Bronzenadel, 2 Bronzetüllenpfeilspitzen, 1Griffplattenschwert und 2 Bronzebeile. Da die Fundumstände zu ungenau überliefert sind, kann man die Gegenstände nicht als zu einem Depot gehörend zusammen behandeln. Interessanterweise kamen hier Formen der ausgehenden Steinzeit, wie der Feuersteidolch, mit solchen der beginnenden Bronzezeit (Griffplattenschwert) an einer Stelle vor. Auch der Depotcharakter einer Anzahl von Bronzegegenständen, die im Torfmoor beim Wunderberg gefunden wurden ist zu bezweifeln. Hier traten 3 Armspiralen, 1 Armspirale mit Spiralscheiben an den Enden, 1 gerippter Halskragen, 1 Sichel und 2 Lanzenspitzen zutage.

1* Um Eberswalde, Chorin und den Webellin-See, Akademie-Verlag Berlin 1981 , Werte unsere Heimat Band 34, Heimatkundliche Bestandsaufnahme

Stichpunkte aus Berichten R. Schmidt

-Vorwerk Buckow von 63,3 bis auf 68,1 Meter Meereshöhe

-Wunderberg bei dem Vorwerk Buckow

-der Buckowische Teich der Schlei-See (102) bei der Fuchs-Körnung,

-Wann die Wassermühle am großen Buckowsee ?,http://www.labiflat.de/tag/grosser-buckowsee/
https://stiftung-august-bier.de/index.php/sauener-wald-forst/naturschutz/ffh-nsg-buckowseerinne

von der jetzt noch Rudera vorhanden sind (159) eigentlich erbaut wurde, ist schwer festzustellen, wahrscheinlich Anfang des 18. Jahrhunderts. 1729 geht sie, , sowie die 1584 erbaute Windmühle vor dem Dorfe, von der Gutsherrschaft an den bisherigen Pächter, Müller Andreas Füllgraben, über. Nach dem Kaufkontrakt vom 9. November 1729 erkaufte letzterer die “ zum hochadligen Gute Lichterfelde gehörige Wind- und Wassermühle … nebst allem was darinnen erd- niet- und nagelfest … mit freiem Ab- und Zufall des Wassers … vor umb 250 Rhtlr. … Kaufsumma erb– und eigentümlich.lifeld232

An dieser Stelle befindet sich das Heim der BEWAG

https://oldthing.de/marktplatz/?sw=Eberswalde-Buckowsee-Kat-Eberswalde&ic=100&seite=14

–Früher wurden bei Buckow viel Urnen gefunden (vergl. Seite 20)

-Es sind an Deputanten zur Wirtschaftsführung erforderlich … auf dem Vorwerk (Buckow), Großknecht, Ochsenhirt, Kuhhirt, Hammelknecht auf dem Vorwerk, Vorpflüger, herrschaftlicher Kutscher und Fischer.

-X. Ziegelei (genannt nach Karbes Gemahlin: Elisenhain): Es sind zwei Oefen vorhanden, von denen der eine 60000, der andere 20000 Steine faßt und welche 4 mal abgebrannt werden, zusammen also 320000 Steine liefern. –lifeld231

-das inzwischen entstandene Vorwerk Buckow – welches nichts weiter als die Etablierung eines früheren sogen. zweiten Rittersitzes sei – gelte.

*1

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Mit freundlicher Genehmigung der Märkischen Oderzeitung

 

„Das ist der schönste Fleck im ganzen Landkreis“, sagt Meier und schaut zufrieden

über´s Land.

Hofladen

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Blütenberg

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Ortschronik Lichterfelde   Blütenberg                                                                                                                                    1994

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PN: bluetb1.wps WfW

Ein bekannter Besitzer von Blütenberg war ein Herr Töns. Dieser Töns wohnte vorher in Lichterfelde in der Eberswalder Straße 6 (*Angaben Hoppe). Seine Wirtschaft in Blütenberg war ihm einmal durch Blitzschlag abgebrannt. blc3bctbg261.jpg

1925 Leiter der Gärtnerei Paul Laubisch mit Ehefrau

In den 30er Jahren ist der Wirtschafthof an Bodelschwing verkauft worden. 1935/36 hat Blütenberg den Britzer See vom Gut Lichterfelde gekauft. Der Britzer See war ein Patengeschenk vom Lehnschulzengut Britz an die Tochter des Gutsherrn Karbe.

https:// farm9.static.flickr.com/8165/7283114462_6953892b69_b.jpg

Eigentumsfolge in Blütenberg:

 

1875 – 1906   Bauer Thöns  (Torflöcher)

1905 – 1917   Thilo und der Arzt Königsdorf  (Gärtnerei u. Obstplantage)

1917 – 1919   Finanzrat Hartmann (Berliner Industrieller)

1919 – 1920   Lederhändler:  Pau Laubisch Leiter Gärtnerei (ging 1926 nach                                                                               Braunschweig)

1920 – 1923   Türkische Kaufleute

1924 – 1926   Zwangsverwaltung

1927          Hauptmann Barth

1928          Landwirt Hubert Blase

1929 – 1935   von Krause

1935          Hoffnungstaler Anstalten

 

 

Jetzt Pflegeheim der Hoffnungstaler Anstalten

 

Zwischen den Dörfern Lichterfelde und Britz, ca. 8 Kilometer von der Stadt Eberswalde entfernt liegt das ehemalige Gut Blütenberg. Mit der abwechslungsreichen hügeligen Landschaft eines Endmoränengebietes ist es ein reizvolles Stückchen Erde.

 

In der wechselvollen Geschichte, die sich bis 1875 zurückverfolgen läßt, hatte Blütenberg unter dem Besitzer Hans-Ludwig Thilo von 1905 – 1917 als Gartengut und Zuchtbetrieb für Blütenstauden und Obstbäume einen guten Ruf. Thilo war auch ein hervorragender Schafzüchter Deutschlands.

Er ließ nach eigenen Angaben das Gutshaus mit den Säulen und das Waldhaus, (nur den Teil mit dem Spitzdach) erbauen und als der Berg mit seinen 200 Apfelbäumen zum ersten Mal blühte, gab ihm Thilo den Namen „Blütenberg“.

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Nachdem die Besitzer noch siebenmal gewechselt hatten, übernahmen die Hoffnungstaler Anstalten am 1. Juli 1935 das Anwesen, um als diakonische Einrichtung der von Bodelschwingschen Anstalten den „Brüdern von der Landstraße“  der Losung ihres Gründers gemäß, „Arbeit statt Almosen“ und eine Heimat zu bieten.

In das ehemalige Gutshaus zog ein Diakon ein, der aus jahrelanger Tätigkeit innerhalb der Inneren Mission eine reiche Erfahrung mitbrachte und mit den besonderen Aufgaben der Wanderfürsorge vertraut war. In den ersten Jahren mußten die stark heruntergewirtschafteten Gebäude und Anlagen instandgesetzt und Vieh angeschafft werden. Die hoffnungsvollen Aufbauarbeiten wurden durch den 2. Weltkrieg 1940 beendet. Die Männer mußten Soldat werden. An ihre Stelle kamen im Laufe der Kriegsjahre hauptsächlich französische Bauern aus der Normandie und Italiener.

 

In das leerstehende Waldhaus zog ein Sensburger Kinderheim mit 30 kleinen Jungen im Alter von 2 – 5 Jahren.

 

1945 war Blütenberg unversehrt, aber die Ställe leer, ein Teil des Viehbestandes in Lichterfelde „sichergestellt“. Nach zähen Verhandlungen mit der russischen Kommandantur und dem Landratsamt  gelang ein Neuanfang /Obst und Gemüse sollte an die Kommandantur verkauft werden, umgekehrt stellte diese Hilfskräfte ab.

Menschen aus Ost- und Westpreußen, z. T. mit Pferden zogen ein. Ganz langsam normalisierte sich das Leben.

 

1947 nahm Blütenberg aus dem Oderbruch hochwassergeschädigte Familien auf.

 

 

1949 wurde von staatlicher Seite darum gebeten, in Blütenberg geistig schwache, schulentlassene Jungen unterzubringen, sie zu erziehen und zu fördern.

1949 im Mai hielten die ersten Jungen im Waldhaus ihren Einzug.

Diese Arbeit wurde in der Weise ausgebaut, daß mehr und mehr nicht schulbildungsfähige, geistig behinderte Jugendliche Aufnahme fanden.

Als Leiter waren nacheinander die Hausväter H. Lömker, H. Wilkening, D. Kirchner, W. Draht und zur Zeit ist das Ehepaar Waldmann hier tätig.

 

In Blütenberg haben 78 Männer ihre Heimat gefunden, ihr durchschnittliches Alter beträgt jetzt bereits 50 Jahre.

Blütenberg hat eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 150 ha, eine Waldfläche von 100 ha und einen Hausgarten mit Obstanlage von ca 3 ha zu bearbeiten und zu verwalten. Der Viehbestand beträgt  , ca. 20 Jungrinder, 200 Mastschweine und ca 200 Hühner. Es wird auch Bullenmast betrieben.

Die Männer werden von ca. 30 Mitarbeitern betreut. In dieser Gemeinschaft arbeiten sie in der Landwirtschaft, im Haus- und Küchenbereich, Gärtnerei und in geschützten Werkstätten.

Die Männer leben in drei Wohnhäusern „Waldhaus“, „Kieferneck“, und „Weidengrund“. Das „Waldhaus ist ein nach der Wende rekonstruiertes Haus mit Ein- und Zweibettzimmern. Es ist modern und großzügig ausgestattet. Eine Glasfront in den beiden Wohnzimmern ermöglicht das Wohnen fast direkt im Grünen.

Haus „Kieferneck“ wurde vor der Wende gebaut und 1991 bezogen. Ein- Zwei- und Dreibettzimmer sind für die Bewohner vorhanden.

Das dienstälteste Haus ist der „Weidengrund“, der als Stallanbau 1956 errichtet wurde.

Eine öffentliche Verkehrsanbindung zu den Nachbargemeinden hin ist nicht gegeben, doch haben viele Männer aus der scheinbaren Not eine Tugend gemacht und sind auf das Fahrrad umgestiegen. Ein jährlich wiederholtes Sicherheitstraining soll ihnen Sicherheit auf dem Rad und im Verkehr geben. Der 1994 übergebenen Radweg zwischen Blütenberg und Lichterfelde wird bereits von vielen Radfahrern, die nicht nur aus Blütenberg kommen, freudig angenommen. Eine weitere Möglichkeit, die Stadt zu erreichen, sind drei Kleinbusse und der PKW. Diese sind fast täglich zu Einkaufs- und Arztfahrten mit den Männern auf Tour.

Auch Veranstalter von Volksmusiken und -festen in der Umgebung von Eberswalde können stets mit Blütenberger Publikum rechnen!

An den Wochentagen gehen die Bewohner ihrem Tagewerk in der „Werkstatt für Behinderte“(WfB) nach. Ihre Arbeitsaufgaben finden sie in der Industriemontage (Montieren von Kleinteilen für die Elektroindustrie), Bullen- und Schweinemast, in Land- und Forstwirtschaft, im Gartenbau und in der Küche.

Im Bereich der Forstwirtschaft und des Garten- und Landschaftsbaus werden Fremdaufträge übernommen. Montagearbeiten werden als Lohnaufträge übernommen.

Jeder Beschäftigte in der WfB bekommt ein Arbeitsentgelt.

Für die Freizeit der Bewohner gibt es neben Ausfahrten zahlreiche Möglichkeiten, die individuell oder in der Gruppe genutzt werden können. Ein Sportraum bietet in den Schlechtwettermonaten Möglichkeit zur Bewegung, auf dem Fußballplatz kicken Mitarbeiter und Behinderte zum gemeinsamen Vergnügen, die Seen laden zum Angeln ein, einige Bewohner haben sich kleine Gärten angelegt, die bewirtschaftet werden. Lauschige Plätzchen laden zum Sitzen und Erzählen oder zu einem Nickerchen ein.

Zwei Reitpferde werden ebenfalls für die Bewohner zum Reiten oder zu Kutschfahrten genutzt. In den Wintermonaten besteht einmal wöchentlich die Möglichkeit, in die Schwimmhalle nach Eberswalde zu fahren; im Sommer werden zum Baden die Seen der Umgebung besucht. Beliebt bei Männern und Mitarbeitern ist die jährliche Radtour, die stets für einen ordentlichen Muskelkater in den Beinen sorgt.

Der Jahresurlaub führt die Bewohner in die verschiedensten Gegenden Deutschlands. Die Urlaubsreisen werden von den Mitarbeitern der einzelnen Wohnhäuser geplant und betreut. Natürlich wird dabei den Wünschen der Männer Rechnung getragen.

Einige Bewohner haben intensiven Kontakt zu Eltern und Verwandten. Sie sind gern gesehene Gäste in Blütenberg. Ihnen stehen einfache Gästezimmer zur Verfügung. Damit besteht für die Verwandten die Möglichkeit, den Alltag der Männer kennenzulernen und manches auch kritisch zu hinterfragen. Traditionelle Zusammentreffen von Eltern und Verwandten sind zu Ostern und Erntedank.

Dankbar sind die Bewohner immer wieder, daß sie von den Lichterfeldern so gut angenommen werden. Jeder Gruß unterwegs bringt ihnen Freude, jedes Helfen beim Einkaufen ist für die Männer ein Schritt mehr in das normale, gewöhnliche Leben hinein. Das gemeinsame Ziel der Mitarbeiter ist, den Männern ein Leben zu gestalten, das dem „normalen Leben“ weitestgehend entspricht. Dazu gehört, die Bewohner soweit es geht an Selbstständigkeit zu gewöhnen.

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Mit freundlicher Genehmigung der Märkischen Oderzeitung

 

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Mit freundlicher Genehmigung der Märkischen Oderzeitung

 

https: //www.sparkasse-barnim-kalender.de/uploads/module/mediavoting/24/1785_dsc_3222.jpg

 

Blütenberg  am Abend

Veröffentlichtam  1. Mai 2018
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Ortschronik Lichterfelde (Alte Seite)                                                                                                                                       1994

Blütenberg

PN: bluetb1.wps WfW

Ein bekannter Besitzer von Blütenberg war ein Herr Töns. Dieser Töns wohnte vorher in Lichterfelde in der Eberswalder Straße 6 (*Angaben Hoppe). Seine Wirtschaft in Blütenberg war ihm einmal durch Blitzschlag abgebrannt. In den 30er Jahren ist der Wirtschafthof an Bodelschwing verkauft worden. 1935/36 hat Blütenberg den Britzer See vom Gut Lichterfelde gekauft. Der Britzer See war ein Patengeschenk vom Lehnschulzengut Britz an die Tochter des Gutsherrn Karbe.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Daenicke

 

Eigentumsfolge in Blütenberg:

 

1875 - 1906   Bauer Thöns  (Torflöcher)

1905 - 1917   Thilo und der Arzt Königsdorf  (Gärtnerei u. Obstplantage)

1917 - 1919   Finanzrat Hartmann

1919 - 1920   Lederhändler

1920 - 1923   Türkische Kaufleute

1924 - 1926   Zwangsverwaltung

1927          Hauptmann Barth

1928          Landwirt Blase

1929 - 1935   von Krause

1935          Hoffnungstaler Anstalten

 

 

Jetzt Pflegeheim der Hoffnungstaler Anstalten

 

Zwischen den Dörfern Lichterfelde und Britz, ca. 8 Kilometer von der Stadt Eberswalde entfernt liegt das ehemalige Gut Blütenberg. Mit der abwechslungsreichen hügeligen Landschaft eines Endmoränengebietes ist es ein reizvolles Stückchen Erde.

 

In der wechselvollen Geschichte, die sich bis 1875 zurückverfolgen läßt, hatte Blütenberg unter dem Besitzer Hans-Ludwig Thilo von 1905 - 1917 als Gartengut und Zuchtbetrieb für Blütenstauden und Obstbäume einen guten Ruf. Thilo war auch ein hervorragender Schafzüchter Deutschlands.

Er ließ nach eigenen Angaben das Gutshaus mit den Säulen und das Waldhaus, (nur den Teil mit dem Spitzdach) erbauen und als der Berg mit seinen 200 Apfelbäumen zum ersten Mal blühte, gab ihm Thilo den Namen "Blütenberg".

 

Nachdem die Besitzer noch siebenmal gewechselt hatten, übernahmen die Hoffnungstaler Anstalten am 1. Juli 1935 das Anwesen, um als diakonische Einrichtung der von Bodelschwingschen Anstalten den "Brüdern von der Landstraße"  der Losung ihres Gründers gemäß, "Arbeit statt Almosen" und eine Heimat zu bieten.

In das ehemalige Gutshaus zog ein Diakon ein, der aus jahrelanger Tätigkeit innerhalb der Inneren Mission eine reiche Erfahrung mitbrachte und mit den besonderen Aufgaben der Wanderfürsorge vertraut war. In den ersten Jahren mußten die stark heruntergewirtschafteten Gebäude und Anlagen instandgesetzt und Vieh angeschafft werden. Die hoffnungsvollen Aufbauarbeiten wurden durch den 2. Weltkrieg 1940 beendet. Die Männer mußten Soldat werden. An ihre Stelle kamen im Laufe der Kriegsjahre hauptsächlich französische Bauern aus der Normandie und Italiener.

 

In das leerstehende Waldhaus zog ein Sensburger Kinderheim mit 30 kleinen Jungen im Alter von 2 - 5 Jahren.

 

1945 war Blütenberg unversehrt, aber die Ställe leer, ein Teil des Viehbestandes in Lichterfelde "sichergestellt". Nach zähen Verhandlungen mit der russischen Kommandantur und dem Landratsamt  gelang ein Neuanfang /Obst und Gemüse sollte an die Kommandantur verkauft werden, umgekehrt stellte diese Hilfskräfte ab.

Menschen aus Ost- und Westpreußen, z. T. mit Pferden zogen ein. Ganz langsam normalisierte sich das Leben.

 

1947 nahm Blütenberg aus dem Oderbruch hochwassergeschädigte Familien auf.

 

 

1949 wurde von staatlicher Seite darum gebeten, in Blütenberg geistig schwache, schulentlassene Jungen unterzubringen, sie zu erziehen und zu fördern.

1949 im Mai hielten die ersten Jungen im Waldhaus ihren Einzug.

Diese Arbeit wurde in der Weise ausgebaut, daß mehr und mehr nicht schulbildungsfähige, geistig behinderte Jugendliche Aufnahme fanden.

Als Leiter waren nacheinander die Hausväter H. Lömker, H. Wilkening, D. Kirchner, W. Draht und zur Zeit ist das Ehepaar Waldmann hier tätig.

 

In Blütenberg haben 78 Männer ihre Heimat gefunden, ihr durchschnittliches Alter beträgt jetzt bereits 50 Jahre.

Blütenberg hat eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 150 ha, eine Waldfläche von 100 ha und einen Hausgarten mit Obstanlage von ca 3 ha zu bearbeiten und zu verwalten. Der Viehbestand beträgt  , ca. 20 Jungrinder, 200 Mastschweine und ca 200 Hühner. Es wird auch Bullenmast betrieben.

Die Männer werden von ca. 30 Mitarbeitern betreut. In dieser Gemeinschaft arbeiten sie in der Landwirtschaft, im Haus- und Küchenbereich, Gärtnerei und in geschützten Werkstätten.

Die Männer leben in drei Wohnhäusern "Waldhaus", "Kieferneck", und "Weidengrund". Das "Waldhaus ist ein nach der Wende rekonstruiertes Haus mit Ein- und Zweibettzimmern. Es ist modern und großzügig ausgestattet. Eine Glasfront in den beiden Wohnzimmern ermöglicht das Wohnen fast direkt im Grünen.

Haus "Kieferneck" wurde vor der Wende gebaut und 1991 bezogen. Ein- Zwei- und Dreibettzimmer sind für die Bewohner vorhanden.

Das dienstälteste Haus ist der "Weidengrund", der als Stallanbau 1956 errichtet wurde.

Eine öffentliche Verkehrsanbindung zu den Nachbargemeinden hin ist nicht gegeben, doch haben viele Männer aus der scheinbaren Not eine Tugend gemacht und sind auf das Fahrrad umgestiegen. Ein jährlich wiederholtes Sicherheitstraining soll ihnen Sicherheit auf dem Rad und im Verkehr geben. Der 1994 übergebenen Radweg zwischen Blütenberg und Lichterfelde wird bereits von vielen Radfahrern, die nicht nur aus Blütenberg kommen, freudig angenommen. Eine weitere Möglichkeit, die Stadt zu erreichen, sind drei Kleinbusse und der PKW. Diese sind fast täglich zu Einkaufs- und Arztfahrten mit den Männern auf Tour.

Auch Veranstalter von Volksmusiken und -festen in der Umgebung von Eberswalde können stets mit Blütenberger Publikum rechnen!

An den Wochentagen gehen die Bewohner ihrem Tagewerk in der "Werkstatt für Behinderte"(WfB) nach. Ihre Arbeitsaufgaben finden sie in der Industriemontage (Montieren von Kleinteilen für die Elektroindustrie), Bullen- und Schweinemast, in Land- und Forstwirtschaft, im Gartenbau und in der Küche.

Im Bereich der Forstwirtschaft und des Garten- und Landschaftsbaus werden Fremdaufträge übernommen. Montagearbeiten werden als Lohnaufträge übernommen.

Jeder Beschäftigte in der WfB bekommt ein Arbeitsentgelt.

Für die Freizeit der Bewohner gibt es neben Ausfahrten zahlreiche Möglichkeiten, die individuell oder in der Gruppe genutzt werden können. Ein Sportraum bietet in den Schlechtwettermonaten Möglichkeit zur Bewegung, auf dem Fußballplatz kicken Mitarbeiter und Behinderte zum gemeinsamen Vergnügen, die Seen laden zum Angeln ein, einige Bewohner haben sich kleine Gärten angelegt, die bewirtschaftet werden. Lauschige Plätzchen laden zum Sitzen und Erzählen oder zu einem Nickerchen ein.

Zwei Reitpferde werden ebenfalls für die Bewohner zum Reiten oder zu Kutschfahrten genutzt. In den Wintermonaten besteht einmal wöchentlich die Möglichkeit, in die Schwimmhalle nach Eberswalde zu fahren; im Sommer werden zum Baden die Seen der Umgebung besucht. Beliebt bei Männern und Mitarbeitern ist die jährliche Radtour, die stets für einen ordentlichen Muskelkater in den Beinen sorgt.

Der Jahresurlaub führt die Bewohner in die verschiedensten Gegenden Deutschlands. Die Urlaubsreisen werden von den Mitarbeitern der einzelnen Wohnhäuser geplant und betreut. Natürlich wird dabei den Wünschen der Männer Rechnung getragen.

Einige Bewohner haben intensiven Kontakt zu Eltern und Verwandten. Sie sind gern gesehene Gäste in Blütenberg. Ihnen stehen einfache Gästezimmer zur Verfügung. Damit besteht für die Verwandten die Möglichkeit, den Alltag der Männer kennenzulernen und manches auch kritisch zu hinterfragen. Traditionelle Zusammentreffen von Eltern und Verwandten sind zu Ostern und Erntedank.

Dankbar sind die Bewohner immer wieder, daß sie von den Lichterfeldern so gut angenommen werden. Jeder Gruß unterwegs bringt ihnen Freude, jedes Helfen beim Einkaufen ist für die Männer ein Schritt mehr in das normale, gewöhnliche Leben hinein. Das gemeinsame Ziel der Mitarbeiter ist, den Männern ein Leben zu gestalten, das dem "normalen Leben" weitestgehend entspricht. Dazu gehört, die Bewohner soweit es geht an Selbstständigkeit zu gewöhnen.

 

                                                                                                                                                                                           M. Huchatz

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